Hände mit Schraubenzieher bei Reparaturarbeiten
panthermedia
„Zu gut für die Tonne“ oder „To good to go“ sind eher mit der Rettung von Lebensmitteln verknüpfte Slogans bzw. Initiativen. Doch gilt das nicht auch analog für viele andere Dinge, die viel zu früh weggeworfen, außer Dienst genommen und durch Neuanschaffungen ersetzt werden? Und das manchmal nur, weil ein kleiner Makel daran aufgetreten ist und die Wiederherstellung als nicht lohnenswert oder tatsächlich zu teuer anmutet. Reparieren war zu Zeiten bescheidenerer Einkommensverhältnisse, als noch nicht alles online bestellt werden konnte und so ein Preiskampf um Marktanteile und das billigste Angebot tobte, für die allermeisten Menschen ein unabdingbarer Weg, um den Hausrat zu erhalten. Zurück zu diesen Zeiten will niemand, das liefert aber keine Rechtfertigung, geschaffene Güter zu vergeuden. Erfreulich ist das hierfür wachsende Bewusstsein. Der Betrieb sogenannter ‘Repair-Cafes‘, Treffpunkte wo man Reparaturhilfe bekommt oder Bastelenthusiasten funktionslosen Geräten wieder Leben einhauchen, liefert dafür ein Indiz und die meist fehlende Unterstützung. Reparaturangebote des Handels oder als eigenständige Geschäftsidee sind leider noch nicht überall auffindbar und als preisliche Alternative zum Neukauf etabliert. Doch auch daran tut sich etwas. In Gesetzen finden Reparatur- und Ersatzteilpflichten nun eine Verankerung. Die EU hat zukünftig ein Anrecht auf Reparatur zugesichert und immer mehr Kommunen und Bundesländer wollen mit einem Reparaturbonus ihre Bürger bei der Wiederherstellung und dem längeren Geräteerhalt finanziell unterstützen. Wer ein geschicktes Händchen hat (oder kennt) und nutzt, hilft unmittelbar die Umwelt zu entlasten und lässt das Reparieren wieder als normale Sache und nicht länger als etwas „aus der Zeit gefallenes“ erscheinen. Wie wär’s also: der heutige Tag kann auch Dein Reparaturtag sein!